13. November 2014

Bewerber beurteilen den Recruitingprozess – wie lange darf es dauern?

In einer aktuellen Studie der RDA Group, dem Global Workforce Index, beurteilten über 230.000 Personen Ihre Erfahrungen als Bewerber. 48 Prozent der deutschen Studienteilnehmer erwarten auf Ihre Bewerbung eine Antwort in drei bis fünf Werktagen.

„Mit dem Zeitdruck sind Unternehmen häufig überfordert“, meint Martin Vesterling, Geschäftsführender Gesellschafter der Vesterling Personalberatung. „Die internen Prozesse und auch die Beurteilung durch die Fachabteilung nehmen viel Zeit in Anspruch. Die Nase hat klar jenes Unternehmen im ‚war for talents‘ vorne, welches über rasche Entscheidungswege verfügt. Als Personalberatung für IT und Engineering wissen wir, dass dies insbesondere bei Technologie-Positionen gilt, wo Bewerber unter vielen Angeboten auswählen können.“ Ein kleiner Trost dabei ist, dass 36 Prozent der deutschen Bewerber bereit sind, Unternehmen bis zu zwei Wochen Zeit zu geben, um eine Entscheidung zu finden.

Die Umsetzungsgeschwindigkeit ist nur einer der Punkte, auf den Bewerber achten. Vorrangig zählt, dass Anforderungsprofile präzise formuliert, mit den Fachabteilungen eng abgestimmt und keine überzogenen oder irrelevanten Anforderungen gestellt werden. Darüber hinaus wünschen sich Bewerber detaillierte Informationen zum Ablauf der Bewerbungsgespräche / Assessments sowie zur Unternehmenskultur. „Wir empfehlen Unternehmen nach Möglichkeit die Durchführung eines Schnuppertags im Unternehmen. Dies gibt beiden Seiten Gelegenheit, sich genauer zu prüfen und auch die fachlichen Fertigkeiten der Bewerber an den realen Projekten des Unternehmens zu begutachten“, so Vesterling.

14. Oktober 2014

Mitarbeiterbindung – Wer geht und wer bleibt

Autor: Dr.-Ing. Holger Strempel, Prof. Dr. Heiko Weckmüller

Der Fachkräftemangel erfordert einen hohen Aufwand, um geeignete Mitarbeiter zu gewinnen. Doch mit der Rekrutierung müssen Unternehmen zugleich an die langfristige Bindung der Mitarbeiter denken. Die Mitarbeiterbindung ist eines der wichtigsten Themen im Personalbereich. Angeheizt wird die Diskussion durch Mitarbeiterbefragungen, wie etwa die Forsa-Studie im Auftrag von Xing für das Jahr 2013, wonach 35 Prozent der aktuell Beschäftigten in den nächsten zwölf Monaten wechselbereit sind. Die Motive sind vielschichtig. So fanden die Berater von Gallup heraus, dass nur 16 Prozent der Beschäftigten eine hohe emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber haben und, kritischer noch, 16 Prozent bereits innerlich gekündigt haben.

Man könnte also erwarten, dass ein Anstieg der Beschäftigungswechsel zu beobachten ist. Dennoch sind die tatsächlich vollzogenen Wechsel seit vielen Jahren konstant. Regelmäßig werden die Daten zur Dauer der Betriebszugehörigkeit nach der Beendigung von Arbeitsverhältnissen erhoben: Der Durchschnittswert beträgt etwa 48 Monate und zeigt sich seit über 20 Jahren stabil. Die sogenannte unabgeschlossene Betriebszugehörigkeit liegt bei 120 Monaten und zeigt sich über die letzten 20 Jahre ebenfalls weitgehend unverändert.

Analyse von Vermittlungsdaten

Der Fachkräftemangel und die Mitarbeiterbindung sind dennoch ein ernsthaftes Problem in einzelnen Berufsgruppen, wie zum Beispiel bei IT- oder Engineering-Positionen. Insgesamt sind die Anforderungen an die Mitarbeiterbindung vielfältig, sodass einfache Patentrezepte nicht zielführend sind. Für ein zielgerichtetes Bindungsmanagement ist es unerlässlich, die Ursachen zu ermitteln, aus denen heraus Mitarbeiter ein Arbeitsverhältnis beenden oder es durch den Arbeitgeber vorzeitig beendet wird. Die hierfür notwendigen Daten werden häufig aus Mitarbeiterbefragungen gewonnen, die jedoch die tatsächlichen Probleme verzerren können und oft ein sozial erwünschtes Antwortverhalten aufweisen. So spielt das Gehalt bei diesen Befragungen regelmäßig eine geringe Rolle. Stattdessen wird die soziale Reputation als Grund genannt, dem aktuellen Arbeitgeber langfristig verbunden geblieben zu sein.

Für unsere Untersuchungen konnten wir Daten auswerten, die aufzeigen, welche Arbeitsverhältnisse tatsächlich Bestand haben. Analysiert wurden mehr als 1100 Arbeitsverhältnisse, die zwischen 2008 und 2012 geschlossen wurden. Die Besetzung erfolgte durch die Vesterling Personalberatung, wodurch die auswertbaren Datensätze besondere Charakteristika auf der Angebots- und Nachfrageseite aufwiesen: Das einstellende Unternehmen erwartete Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung und beauftragte daher ein auf das Recruiting spezialisiertes Unternehmen. Die potenziellen Kandidaten hatten ihre Profildaten hinterlegt (insgesamt mehr als 150 000 Kandidatenprofile), was eine höhere Wechselneigung der registrierten Kandidaten vermuten ließ. Folgende Grunddaten konnten wir ermitteln: Bei Vertragsabschluss waren die Mitarbeiter im Durchschnitt 36,1 Jahre alt. Das vermittelte Durchschnittsgehalt lag bei etwa 60 000 Euro. Es handelte sich weitgehend um IT-Fachkräfte und 84 Prozent wiesen einen Hochschulabschluss auf.

Darauf aufbauend wurden Faktoren ermittelt, die mit einer höheren und einer geringeren Beschäftigungsstabilität verbunden waren. Zum Stichtag 30. Juni wurde überprüft, ob der Mitarbeiter noch bei dem Arbeitgeber beschäftigt ist. Um über den Betrachtungszeitraum eine vergleichbare Messung der Mitarbeiterbindung zu gewährleisten, wurde als abhängige Variable definiert, ob das Arbeitsverhältnis nach 24 Monaten noch bestand. Dies traf im Durchschnitt auf 82 Prozent der vermittelten Kandidaten zu.

Zuwanderung und die Anwerbung ausländischer Fachkräfte gelten bei den politischen Entscheidern als ein gutes Mittel, um dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen. Unternehmen in Deutschland zögern jedoch, IT-Kräfte aus dem Ausland anzuwerben. Laut einer aktuellen Bitkom Umfrage scheuen die Unternehmen besonders die bürokratischen Hürden, einen höheren Rekrutierungsaufwand und die unzureichenden deutschen Sprachkenntnisse der potenziellen Bewerber. Unsere Analyse zeigt allerdings, dass die tatsächliche Anwerbung ausländischer Fachkräfte – Mitarbeiter nicht deutscher Herkunft; die Nationalität wurde über die Muttersprache operationalisiert – vorteilhaft für ein Unternehmen sein kann.

Die vermittelte Gruppe weist einen um vier Prozentpunkte erhöhten Wert auf, länger als 24 Monate beim Arbeitgeber zu bleiben. Das Durchschnittsgehalt beim Einstieg liegt rund 5000 Euro unter dem der muttersprachlichen Fachkräfte. Diese Differenz lässt sich nicht durch Alters und Bildungsunterschiede erklären, denn hier sind beide Gruppen homogen. Weiterhin war es wenig überraschend, dass die Daten eine geringere Vermittlungswahrscheinlichkeit für ausländische Bewerber aufwiesen als bei den muttersprachlichen Bewerbern. Diese Ergebnisse könnten eine Motivation für die einstellenden Unternehmen sein, ihr Rekrutierungsverhalten gegenüber ausländischen Bewerbern zu überdenken.

Bindung bei jüngeren Arbeitskräften höher

Unter dem Stichwort Generation Y wird seit einigen Jahren ein genereller Wertewandel in der Gesellschaft und der Arbeitswelt diskutiert. Der Begriff der Generationeneffekte fasst systematische Einstellungsveränderungen zusammen, die auf gemeinsame Erfahrungen in der Jugend zurückzuführen sind. Der Generation Y (nach 1980 Geborene) wird dabei nachgesagt, im Vergleich zu ihrer Vorgängergeneration weniger Wert auf Geld und Karriere zu legen, dafür aber der Work-LifeBalance eine größere Bedeutung beizumessen. Auch seien die Mitarbeiter dieser Generation weniger an langfristigen Beschäftigungsverhältnissen interessiert und würden bei Unzufriedenheit den Arbeitgeber schneller wechseln.

Bleibewahrscheinlichkeit

Um Einstellungsveränderungen im Generationenvergleich seriös untersuchen zu können, bedarf es Längsschnittuntersuchungen, bei denen die arbeitsbezogenen Wertvorstellungen der Generation Y mit den Wertvorstellungen der Vorgängergeneration verglichen werden, die diese vor 20 Jahren geäußert haben. Nur so ist eine Trennung von Alters- und Generationeneffekten methodisch möglich. Diese Längsschnittuntersuchungen zeigen, dass sich die arbeitsbezogenen Wertvorstellungen im Generationenvergleich kaum unterscheiden. Der diskutierte Generation-YEffekt ist somit weitgehend ein Mythos. Der vorliegende Datensatz lässt keine Längsschnittuntersuchung zu. Betrachtet werden können aber die Altersunterschiede. Dabei zeigt sich, dass die Beschäftigungsverhältnisse bei jüngeren Arbeitnehmern stabiler sind als bei älteren: Die Gruppe der unter 35-Jährigen weist eine um drei Prozentpunkte höhere Bleibewahrscheinlichkeit auf als die Gruppe der über 35-Jährigen. Dieser Effekt ist unabhängig vom gewählten Cut-off-Punkt, das heißt, er ist auch stabil, wenn eine andere Altersgrenze zur Gruppenbildung gewählt wird.

Höhere Bindung bei Umzug

Die Bedeutung des Unternehmensstandortes für die Arbeitgeberattraktivität ist der Faktor, bei dem Unternehmensvertreter dem größten Irrtum unterliegen. Während junge Bewerber dem Standort eine vergleichsweise hohe Priorität beimessen, unterstellen Unternehmensvertreter, dass dieser eher weniger wichtig ist. Wie wirkt sich die Entfernung vom Wohnort zum Arbeitsort auf die Mitarbeiterbindung aus? Differenziert wurde danach, ob ein Umzug wegen des Beschäftigungswechsels wahrscheinlich ist. Operationalisiert wurde die Entfernung zwischen Wohnort und neuem Arbeitsort über die Postleitzahl. Wir gingen von einem Umzug aus, wenn der neue Arbeitsort in einem anderen Bundesland lag (erste Ziffer der Postleitzahl) und es sich zudem nicht um zwei aneinandergrenzende Kreise (zweite Ziffer der Postleitzahl) in unterschiedlichen Bundesländern handelte. Beispielsweise wurde bei einem Arbeitnehmer aus Köln mit neuem Arbeitsort Berlin ein Wohnortwechsel unterstellt, nicht aber bei einem Wechsel nach Gummersbach oder Düsseldorf. Es zeigt sich eine höhere Mitarbeiterbindung von fast drei Prozentpunkten, wenn der Beschäftigungswechsel mit einer Wohnsitzverlegung verbunden ist. Vom täglichen Pendeln ist hingegen ein negativer Einfluss zu erwarten. Gerade bei Arbeitgeberwechseln innerhalb des Bundeslandes entstehen längere Fahrtzeiten zwischen Arbeits- und Wohnort, deren Auswirkungen sich die Arbeitnehmer erst im Zeitverlauf bewusst werden.

Eine weitere Gruppe von Arbeitnehmern wurde näher betrachtet, die im Zuge des Arbeitgeberwechsels in bekannte Metropolen umgezogen ist. Arbeitnehmer, die in die Landeshauptstädte München, Berlin oder Stuttgart ziehen, weisen eine geringere Bindungswahrscheinlichkeit auf als solche mit Arbeitsverhältnissen außerhalb dieser Metropolen. Zwei gegenläufige Effekte dürften hier zum Tragen kommen: So kann der Unternehmensstandort und die damit erhoffte Steigerung der Lebensqualität eine Motivation für den Arbeitgeberwechsel gewesen sein. Diesem positiven Effekt steht jedoch ein größeres Angebot alternativer Stellenangebote gegenüber, was einen späteren Wechsel erleichtert. Nicht feststellbar ist ein genereller Mobilitätszuschlag beim Grundgehalt: Das verhandelte Einkommen ist unabhängig von der Entfernung zwischen aktuellem Wohnort und zukünftigem Arbeitsort.

Mitarbeiterbindung im Konjunkturverlauf

Abschließend haben wir eine Verbindung zwischen der konjunkturellen Situation bei Vertragsabschluss und der Beschäftigungsstabilität hergestellt. Zur Messung der konjunkturellen Situation wurde das Ifo-Geschäftsklima im Dienstleistungssektor zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ausgewertet. Es zeigt sich eine positive Korrelation zwischen konjunktureller Lage und der Beschäftigungsstabilität. Berechnet wurde zunächst der Mittelwert des Geschäftsklimasaldos zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses für alle Beschäftigungsverhältnisse, die länger als zwei Jahre bestehen. Dieser beträgt 14. Zum Vergleich: Für Beschäftigungsverhältnisse, die innerhalb von zwei Jahren beendet wurden, beträgt der Wert 11. Der Befund ist auch stabil, wenn statt des Geschäftsklimas die Geschäftssituation oder die Geschäftserwartungen betrachtet werden. Dieses Ergebnis steht im Widerspruch zur Hypothese, dass Beschäftigungsverhältnisse stabiler sind, wenn sie in Krisenzeiten geschlossen werden. Entscheidend für eine erfolgreiche Personalpolitik ist nicht nur die Gewinnung geeigneter Mitarbeiter, sondern eine langfristige Bindung an das Unternehmen. Durch unsere Untersuchungen konnten wir die Paarungen AusländerInländer, jünger – älter und Pendeln-Umzug identifizieren, die einen Einfluss auf die Bleibewahrscheinlichkeit zukünftiger Mitarbeiter haben. Auch wenn sich nur selten die betrachteten Faktoren überlagern, können sie, zumindest statistisch gesehen, die Bleibewahrscheinlichkeit um bis zu sechs Prozentpunkte erhöhen oder anders formuliert, die Fluktuationswahrscheinlichkeit um rund ein Drittel senken.

Quelle: Abdruck mit freundlicher Genehmigung der www.personalwirtschaft.de

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18. August 2014

Sind bekannte Konzerne wirklich attraktiver als Mittelständler?

In einem Interview mit der Computerwoche gibt Martin Vesterling, geschäftsführender Gesellschafter der Vesterling Personalberatung, Auskunft darüber, welche Arbeitgeber sich am besten für IT-Absolventen und berufserfahrene Informatiker eignen.

Das Ranking des Forschungsinstituts trendence zu den beliebtesten Arbeitgebern von IT-Absolventen führen über Jahre bekannte IT-Konzerne an. Vesterling schreibt einen großen Teil der „coolness“ dieser Konzerne deren Bekanntheit und Marktpotential zu und warnt gleichzeitig, sich davon blenden zu lassen. Nach Vesterling sollte Ausgangspunkt für jeden IT-Absolventen dessen konkrete Anforderungen an die Arbeitsstelle und seine eigenen Bedürfnisse sein. IT Stellenangebote stehen in einer solchen Fülle zur Verfügung, dass es für begabte Informatiker ein Leichtes ist, sich den wirklich passenden Job auszusuchen.

Martin Vesterling nennt einige Vorzüge, die IT-Unternehmen aus dem Mittelstand bieten können. Darunter auch Wohnortnähe, Work-Life-Balance, flexible Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt Arbeitsplatzsicherheit.

Das vollständige Interview finden Sie in der Computerwoche:

Weiterführende Informationen:

12. August 2014

Vesterling Stellenmarkt mit vielen neuen benutzerfreundlichen Funktionen

München, 12. August 2014. Der Stellenmarkt der Vesterling Personalberatung zählt zu den größten für Technologie-Positionen im deutschen Sprachraum. Vesterling hat seine Stellenbörse sowie die Unternehmenswebsite überarbeitet und mit neuen Funktionen die Stellensuche deutlich aufgewertet.

Die Vesterling Personalberatung hat ihren Stellenmarkt sowie die Unternehmenswebsite vollständig überarbeitet und den Anforderungen an die mobile Internetnutzung angepasst. Hierzu wurde das Layout als Responsive Design für verschiedenste Endgeräte angepasst, die Struktur vereinfacht und der Stellenmarkt mit praktischen Funktionalitäten benutzerfreundlicher gestaltet. Mit Filtern wird eine rasche, individuelle Jobsuche nach eigenen Suchkriterien ermöglicht. Die Selektion nach Standort, Aufgabenbereich, Branche, Gehaltsspanne, Berufserfahrung und Führungsverantwortung führt zu passgenauen Treffern. Zudem sind auch Eingrenzungen nach Sprachkenntnissen, Vertragsart und Reisebereitschaft möglich. Die Resultate der Suche lassen sich in einer Merkliste abspeichern, was eine unkomplizierte Onlinebewerbung zum aktuellen oder einem späteren Zeitpunkt gestattet.

Über einen Newsletter können Angebote per E-Mail angefordert werden. Der wöchentliche Newsletter informiert über die aktuellen Stellenangebote, die nach den individuellen Einstellungen gefiltert sind.

26. Februar 2014

Schweiz im Abseits – keinesfalls

München, 26. Februar 2014. Nach Annahme der Initiative „Gegen Masseneinwanderung“ am 9. Februar stand die Schweiz für einige Tage im Fokus der internationalen Presse. Es war viel von Abschottung, Fremdenfeindlichkeit, Verstörung und erheblichen Konsequenzen für die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz zu lesen. Für den Arbeitsmarkt Schweiz wird das Abstimmungsergebnis jedoch nicht nachteilig sein, meint Martin Vesterling, einer der exponierten IT-Personalberater in Deutschland. Er vermittelt seit Jahren Spezialisten in die Schweiz.

Martin Vesterling sieht den Arbeitsmarkt in der Schweiz langfristig durch das Resultat der Volksabstimmung „Gegen Masseneinwanderung“ kaum benachteiligt. Die Initiative sieht eine jährliche Kontingentierung in unbestimmter Größenordnung vor. Es wird mindestens 3 Jahre dauern, bis die gesetzlichen Grundlagen für die neue Arbeitsmarktregelung geschaffen sind und in Kraft treten können. „Bis dahin werden sich Wirtschaft sowie nationale und internationale Politik auf eine geeignete Lösung verständigt haben, die den jeweiligen Bedürfnissen ausreichend Rechnung trägt. Bis dahin werden sich auch die Wogen wieder geglättet haben“, ist Vesterling überzeugt.

Deutsche in der Schweiz gut integriert

Die Schweiz ist schon lange ein Einwanderungsland mit reichlich Erfahrung in der Integration von Ausländern. Für viele ist und bleibt das Land leuchtendes Beispiel einer vielsprachigen Demokratie, das Kulturen und Minderheiten friedlich zu vereinen und zu integrieren vermag. „Allenfalls wird das Image zeitweilig durch das Abstimmungsresultat leiden, die Erfahrungen aus der Praxis zeigen allerdings durchgehend ein weitaus freundlicheres Bild der Schweiz“, weiß Vesterling. „Wir vermitteln regelmäßig Deutsche und auch andere Staatsbürger in die Schweiz. In der Regel sind diese Arbeitnehmer auch nach der ersten Phase angetan von Land und Bevölkerung sowie den jeweiligen Unternehmen und fühlen sich gut aufgehoben.“

Der Überzeugungsaufwand wird steigen

Einige Schweizer Personalberater haben nach der Abstimmung ein düsteres Bild für den Schweizer Arbeitsmarkt gezeichnet. Sie haben die psychologischen Auswirkungen des Entscheids auf Wechselwillige in den Vordergrund gestellt. Vesterling hält die Bedenken nur soweit für gerechtfertigt, als Schweizer Unternehmen durch die Initiative einen neuen Erklärungsauftrag erhalten haben. Die Polemik, die in der Schweiz während des Wahlkampfes vor der Abstimmung stattgefunden hat, ist im Ausland nur sehr spärlich zur Kenntnis genommen worden. Das Bild der Schweiz ist nach wie vor weitgehend intakt. Zweifelsohne müssen Schweizer Firmen bei Arbeitnehmern aus dem Ausland künftig mehr Überzeugungsaufwand leisten. „Doch genau hierin sehe ich eine der Aufgaben von Personalberatern“, so Vesterling. „Sie können als Sprachrohr einen Teil dieser Aufklärungsarbeit im Ausland übernehmen.“

Schweiz im Abseits – keinesfalls

Nach Annahme der Initiative „Gegen Masseneinwanderung“ stand die Schweiz für einige Tage im Fokus der internationalen Presse. Es war viel von Abschottung, Fremdenfeindlichkeit, Verstörung und erheblichen Konsequenzen für die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz zu lesen. Für den Arbeitsmarkt Schweiz wird das Abstimmungsergebnis jedoch nicht nachteilig sein, meint Martin Vesterling. Der Initiativtext sieht eine jährliche Kontingentierung in unbestimmter Größenordnung vor. Es wird mindestens 3 Jahre dauern, bis die gesetzlichen Grundlagen für die neue Arbeitsmarktregelung geschaffen sind und in Kraft treten können. Bis dahin werden sich Wirtschaft sowie nationale und internationale Politik auf eine geeignete Lösung verständigt haben, die den jeweiligen Bedürfnissen ausreichend Rechnung trägt. Bis dahin werden sich auch die Wogen wieder geglättet haben. Bei der Ausgestaltung des Gesetzestextes dürfte der Passus zum Familiennachzug interessant werden. Hier können allenfalls heikle Lösungen entstehen, die Arbeitnehmer mit langjähriger Berufserfahrung vor einem Umzug abschrecken.Deutsche in der Schweiz gut integriert

Für viele ist und bleibt die Schweiz leuchtendes Beispiel einer vielsprachigen Demokratie, das Kulturen und Minderheiten friedlich zu vereinen und zu integrieren vermag. Allenfalls wird das Image zeitweilig durch das Abstimmungsresultat leiden, die Erfahrungen aus der Praxis zeigen allerdings durchgehend ein weitaus freundlicheres Bild der Schweiz. Die Vesterling Personalberatung vermittelt regelmäßig Deutsche und andere Staatsbürger in die Schweiz. In der Regel sind diese Arbeitnehmer auch nach der ersten Phase angetan von Land und Bevölkerung sowie den jeweiligen Unternehmen und fühlen sich gut integriert.

Der Überzeugungsaufwand wird steigen

Schweizer Unternehmen haben durch die Initiative jedoch einen neuen Erklärungsauftrag erhalten. Bei Arbeitnehmern aus dem Ausland müssen sie künftig mehr Überzeugungsaufwand leisten. Die Polemik, die in der Schweiz während des Wahlkampfes vor der Abstimmung stattgefunden hat, ist zwar im Ausland nur sehr spärlich zur Kenntnis genommen worden. Das Abstimmungsergebnis ist jedoch in der Öffentlichkeit angekommen und hat einen bitteren Geschmack hinterlassen.

Informationen und Beurteilungen zum Abstimmungsergebnis:

16. Dezember 2013

Arbeitsmarktöffnung und südeuropäische Krise zeigen erste Spuren in deutscher IT-Landschaft

Die Arbeitsmarktöffnung mit uneingeschränkter Freizügigkeit für osteuropäische Arbeitnehmer zeigt in der deutschen Informatik-Landschaft erste Spuren. Gegenläufig dazu ist ein Rückgang der Stellengesuche polnischer Informatiker zu verzeichnen.

Der Fachkräftemangel in IT-Abteilungen ist nach wie vor akut und wird es auch 2013 bleiben. So fällt die Einschätzung des Personalspezialisten Martin Vesterling aus.

Gestützt auf eigene Daten des Bewerbungseingangs der letzten 15 Jahre zu Stellenausschreibungen in Deutschland erhebt die Vesterling Personalberatung jährlich aus über 20.000 Datensätzen Zahlen zur Migrationsbereitschaft von IT-Experten innerhalb Europas. Das Unternehmen ist eine der führenden Personalberatungen für Technologie-Positionen im deutschen Sprachraum. Die aktuellen Auswertungen der beiden Vorjahre zeigen, dass die Flexibilität im IT-Arbeitsmarkt bei Arbeitnehmern im vergangenen Jahr leicht gestiegen ist. Der Bewerbungseingang beim Personaldienstleister verzeichnet gegenüber 2011 einen Zuwachs um insgesamt 7 Prozent. Bei Bewerbungen aus dem Inland betrug der Anstieg 2 Prozent. „Über 80 Prozent der Arbeitnehmer, die sich auf unsere Stellenausschreibungen in Deutschland bewerben, sind auch in Deutschland wohnhaft“, präzisiert Vesterling. Die Stellengesuche von IT-Fachkräften aus den restlichen EU-Staaten haben mit einem Plus von 27 Prozent deutlicher zugenommen. Das entspricht einem Anteil von 9,2 Prozent aller Bewerbungen und ist nach Aussage des Personaldienstleisters ein Signal in die richtige Richtung. Fehlen dem deutschen Arbeitsmarkt doch über 43.000 Experten, die nicht allein über den Nachwuchs und andere Maßnahmen kompensiert werden können. „Die meisten sind gut ausgebildete Spezialisten, die in Deutschland Fuß fassen möchten“, so Vesterling.

Öffnung nach Osteuropa mit ersten Auswirkungen

Die Stellengesuche aus osteuropäischen Ländern haben 2012 bei der Vesterling Personalberatung um 18,9 Prozent zugenommen. Sie bleiben jedoch mit einem Anteil von 1,7 Prozent aller Bewerbungen insgesamt auf einem niedrigen Niveau. Ausschlaggebend hierfür ist ein rückläufiger Bewerbungseingang polnischer Fachkräfte um 10 Prozent. „Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind polnische Staatsbürger Spitzenreiter bei der Einwanderung nach Deutschland. Im Gegensatz dazu scheint für Informatiker aus Polen der deutsche Arbeitsmarkt etwas an Attraktivität verloren zu haben. Zuwächse aus osteuropäischen Ländern sehen wir hingegen bei Ungarn, Tschechien, Slowenien und der Slowakei“, so Vesterling. Aus Slowenien bewarben sich 133 Prozent mehr Fachkräfte als in 2011, aus der Slowakei plus 83 Prozent, aus Tschechien plus 61 Prozent und aus Ungarn waren 45 Prozent mehr Eingänge zu verzeichnen.

Bewegung in südeuropäischen Krisenländern

Hatte man vermutet, dass insbesondere die Schwäche der Arbeitsmärkte in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal viele IT-Spezialisten nach Deutschland bewegen würde, so zeichnete sich 2012 eine erhöhte Migrationsbereitschaft auch deutlich im Bewerbungseingang der Vesterling Personalberatung ab. Die Stellengesuche von Fachkräften aus diesen Krisenländern stiegen gegenüber dem Vorjahr um 32 Prozent. Spitzenreiter ist Italien mit einem Plus von 82 Prozent, gefolgt von Portugal mit 41 Prozent. Die Migrationsbereitschaft griechischer Informatiker war mit plus 21 Prozent geringer. Aus Spanien gingen erstaunlicherweise nur 3 Prozent mehr Gesuche ein. „Insgesamt nahmen 2012 Stellengesuche aus Südeuropa einen Anteil von 2,5 Prozent aller Bewerbungen bei der Vesterling Personalberatung ein. Wir können also nicht von einer Migrationswelle sprechen“, relativiert Vesterling.

12. Dezember 2013

Nationaler IT-Gipfel wird um ein Jahr verschoben – Chancen nicht verwertet

Der 8. Nationale IT-Gipfel wird aufgrund des andauerndes Prozesses der neuen Regierungsbildung auf 9. Dezember 2014 verschoben. „Schade“, meint Martin Vesterling, „denn für den IT-Standort Deutschland ist der Aufschub eine vertane Chance zur Lösung dringlicher Probleme wie des Fachkräftemangels.“ Der Nationale IT-Gipfel ist die zentrale Plattform für die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für den digitalen Wandel in Deutschland. Er dient der Stärkung des IKT-Standortes Deutschland. An dem zunächst vorgesehnen Termin vom März 2014 soll lediglich ein erstes Treffen der zuständigen neuen Regierungsmitglieder mit einzelnen Wirtschaftsvertretern stattfinden. Ergebnisse und dringlich erforderliche Maßnahmen sind nicht zu erwarten. Weitere informationen hierzu siehe Sie unter: www.it-gipfel.de, www.heise.de

24. September 2013

Vesterling Personalberatung erhöht Datensicherheit

München, 24. September 2013. Das Sicherheitsbedürfnis bei der Übermittlung von elektronischen Informationen per E-Mail hat seit den jüngsten Abhörskandalen eine neue Dimension erhalten. Anlass genug für die Vesterling Personalberatung ihren Bewerbern und Geschäftskunden einen durchgängig verschlüsselten elektronischen Datenaustausch per E-Mail anzubieten.

Die Vesterling Personalberatung unterstützt E-Mail-Verschlüsselung nach dem sogenannten S/MIME-Standard. „Erfolgreiche Personal­beratung beruht auf Vertraulichkeit und damit auf einem kompro­miss­los seriösen und professionellen Umgang mit Menschen und Unter­nehmen hinsichtlich deren Persönlichkeitsrechte und dem Schutz vor ungewolltem Datenzugriff“, ist Martin Vesterling überzeugt. E-Mails der Vesterling Personalberatung werden daher automatisch mit einer kryptographischen Signatur versehen. Diese enthält ein Zertifikat, welches wie ein digitaler Ausweis den Absender identifiziert. Mit diesem Zertifikat kann der Empfänger Herkunft und Originalität der Nachricht überprüfen und zusätzlich seine E-Mails an Vesterling verschlüsseln. Dazu muss sein E-Mail-Programm S/MIME unterstützen, was bei den gängigen Programmen und vielen Webmailern der Fall ist. Vesterling erfüllt damit die gesetzliche Verpflichtung aus §9 (1) Anlage des BDSG für die Übermittlung personenbezogener Daten.

So einfach funktioniert die verschlüsselte Datenkommunikation

Will ein Geschäftspartner oder Stellenbewerber verschlüsselte Nachrichten mit Vesterling austauschen, benötigt er hierfür ein digitales Zertifikat. Ein solches ist von den öffentlichen Zerti­fi­zie­rungsstellen wie etwa Deutsche Telekom AG, AuthentiDate International AG, Deutsche Post Com GmbH, Swisscom AG, Telekom Austria AG, DATEV eG oder Deutscher Sparkassen Verlag GmbH erhältlich. Jede auf diese Weise signierte Nachricht wird beim Eingang von Vesterling geprüft. Dabei werden gültige Zertifikate automatisch abgespeichert und künftig zur Verschlüsselung der Mails an den jeweiligen Absender verwendet.

S/MIME

S/MIME basiert auf dem asymmetrischen kryptographischen Verfahren „RSA“, das mit einem privaten und einem öffentlichem Schlüssel (Zertifikat) arbeitet. Es gilt bis heute als nicht kompromittierbar, solange der private Schlüssel ausreichend lang ist, richtig erzeugt und sicher aufbewahrt wird.

Die von Vesterling verwendeten Zertifikate stammen von SwissSign, der Zertifizierungsstelle der Schweizerischen Post. Zertifikate von SwissSign werden von allen gängigen Betriebssystemen, Browsern und E-Mail-Programmen als vertrauenswürdig anerkannt.

30. Juli 2013

Macht Visum-Bürokratie die Blue Card zahnlos?

München, 30. Juli 2013. Die Blue Card wurde vor einem Jahr als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel eingeführt. Qualifizierte Arbeitssuchende außerhalb der EU sollen dadurch Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erhalten. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass die bürokratischen Hürden beim vorangehenden Visumantrag den Erfolg der gelenkten Einwanderung durch die Blue Card behindern. Die Gesamtdauer der Bearbeitung beträgt in der Regel vier bis fünf Monate.

Wer eine Blue Card als Zugang für den deutschen Arbeitsmarkt erhalten will, braucht einen langen Atem. Rund vier bis fünf Monate warten Antragsteller auf die Zuteilung. Am meisten Zeit benötigt dabei die Bearbeitung des Visum-Antrags. Für die Ausstellung durch die zuständige Stelle muss durchschnittlich mit 3 Monaten gerechnet werden. Daran ändert auch Deutschlands Hunger nach Fachkräften nichts.

„Bei einem unserer Bewerber aus Mazedonien musste der Arbeitgeber unlängst den Arbeitsvertrag neu aufsetzen. Die Dauer des büro­kra­ti­schen Weges machte dem Bewerber einen fristgerechten Stellenantritt unmöglich“, kritisiert Martin Vesterling, Geschäftsführer der gleich­namigen Personalberatung mit Spezialisierung in IT und Engineering. In den letzten Monaten war Vesterling öfter mit ähnlichen Situation konfrontiert: „Wir stellen ein Jahr nach Einführung der Blue Card fest, dass Unternehmen den bürokratischen Aufwand scheuen und nicht fünf Monate auf ihren Spezialisten warten können.“ Nach erfolgter Vertragsunterzeichnung für die Firmen ist auch noch lange nicht klar, ob dem ausländischen Mitarbeiter tatsächlich eine Blue Card zugeteilt wird – zum Beispiel wenn der Hochschulabschluss nicht von einer deutschen Universität stammt. Die Bewerber sind genauso verun­sichert, wenn sie erfahren, wie lange das Prozedere dauert. Sie fürchten, dass Arbeitgeber sich frühzeitig wieder abwenden.

Visa müssen rascher erteilt werden

Die Blue Card wurde im August 2012 als Mittel gegen den Engpass bei Spezialisten in IT, Engineering und weiteren Mangelberufen eingeführt. Sie ermöglicht qualifizierten Arbeitssuchenden von Staaten außerhalb der EU die befristete Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung in Deutsch­land. Mit der neuen Beschäftigungsverordnung vom Juli 2013 wurde der Zugang sogar auf Personen mit einer Berufsausbildung von mindestens zwei Jahren ausgeweitet.

„Die Bearbeitungsdauer der Visum-Anträge macht die Blue Card zahnlos. Eigentlich sollte es möglich sein, die Visum-Formalitäten innerhalb von 24 Stunden zu prüfen, wenn alle Unterlagen vorliegen, und in nützlicher Frist einen Antrag zu bearbeiten“, meint Martin Vesterling. Was so viel Zeit in Anspruch nimmt, ist die Beteiligung der Ausländerbehörde und gegebenenfalls der Bundesagentur für Arbeit (ZAV). Begrüßenswert wäre es daher, wenn die Ausländerbehörde durch die Visastelle nicht mehr einbezogen werden müsste.

Arbeitgeber weichen lieber auf Outsourcing aus

Viele Arbeitgeber lehnen unter den bestehenden Bedingungen dankend ab, auch wenn die Qualifikation des Bewerbers stimmt. Es dauert viel zu lange, sagen sie, und verlegen sich nach bereits erfolgloser Suche in Deutschland auf Outsourcing und Offshoring. Deutschland droht dadurch weiterhin, einen wichtigen Teil der Wertschöpfungskette und des Know-hows ins Ausland zu verlieren. Das Visum ist nämlich nur der zweite Schritt des bürokratischen Weges, um eine Blue Card zu erhalten. Zuvor muss ein Arbeitsvertrag bei einem Unternehmen in Deutschland zustande gekommen sein. Nach dem Visum ist die Anmeldung eines Wohnsitzes in Deutschland bei der örtlichen Meldebehörde erforderlich. In einem weiteren Behördengang erfolgt schließlich die Beantragung der Blue Card. Je nach Wohnort kann die Bearbeitung durch die zuständige Ausländerbehörde weitere vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen. Dann erst kann der Arbeitnehmer seine neue Stelle in Deutschland endlich antreten.