Personalberatung für Technologie

7. Juli 2015

Mit englischem Lebenslauf zum Traumjob?

Autor: Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) Arved Stiller

Oft senden uns Bewerber ihre Unterlagen in englischer Sprache zu – auch wenn die Stellenausschreibung auf Deutsch veröffentlicht wurde und der Arbeitgeber sich in Deutschland befindet. Der Gedanke dahinter ist in der Regel klar: In der Ausschreibung sind auch englische Sprachkenntnisse verlangt und der Bewerber möchte sich entsprechend positionieren und zeigen, dass er die englische Sprache beherrscht. Ist dies aber immer sinnvoll, um zum Traumjob zu gelangen?

Richtig ist, dass Englisch aus dem heutigen Geschäftsleben nicht mehr wegzudenken ist. Deutschlands Wirtschaft ist international stark aufgestellt und die gemeinsame Sprache dafür ist Englisch. Deshalb werden die Sprachkenntnisse auch so häufig in Stellenausschreibungen gefordert, und zwar in Wort und Schrift. Es ist jedoch unüblich, bei einem Unternehmen in Deutschland – auch wenn es sich um die Niederlassung eines amerikanischen Unternehmens handelt – die Unterlagen auf Englisch einzureichen. Würden Sie sich etwa mit einem chinesischen Lebenslauf bei einem deutschen Unternehmen bewerben, das regen Handel mit China betreibt? Wohl kaum, denn Sie müssten davon ausgehen, dass trotz der starken Geschäftsbeziehungen die meisten Mitarbeiter eher Deutsch als Chinesisch sprechen. Ähnlich verhält es sich mit einem englischsprachigen Lebenslauf. In der Personalabteilung wird man zwar sicher Englisch verstehen, aber trotzdem die Unterlagen lieber auf Deutsch bearbeiten wollen. Wir empfehlen daher: Unaufgefordert besser keinen englischen Lebenslauf zusenden. Falls dies verlangt wird, so ist ein entsprechender Hinweis in der Stellenanzeige zu finden oder die Stellenanzeige ist Englisch geschrieben. Ersparen Sie sich daher lieber den Mehraufwand.

Ihre Sprachkenntnisse können Sie dennoch auf andere Art und Weise gekonnt darstellen. Nutzen Sie hierfür beispielsweise die Darstellung des Sprachniveaus entsprechend des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GERF) und fügen Sie Ihre Sprachzertifikate (TOEFL, Cambridge Certificate, IELTS etc.) sowie die Jahre der Sprachausbildung und Note hinzu. Stellen Sie Ihre Sprachkenntnisse visuell leicht verständlich dar. Viele Personalverantwortliche sehen sich auch Ihre bisherigen Erfahrungen im Ausland oder im Umgang mit internationalen Kunden und Lieferanten an. Stellen Sie anschaulich dar, dass Sie bereits Erfahrung im internationalen Geschäft haben. Sollte das Unternehmen Wert auf gute Englischkenntnisse legen, wird dies letztlich sowieso im Vorstellungsgespräch überprüft werden. Seien Sie also nicht überrascht, wenn im Gespräch die Sprache gewechselt wird, wenn Sie diese als fließend oder verhandlungssicher eingestuft haben.

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