Wie steht es 2014 um den Fachkräftemangel in der IT bei deutschen Mittelstandsunternehmen und welche Folgen bringt das mit sich?
Interview mit Martin Vesterling,
Geschäftsführender Gesellschafter der Vesterling Personalberatung,
München, 12. Dezember 2014
Wie steht es um den Fachkräftemangel in der IT bei Mittelstandsunternehmen?
Der Fachkräftemangel in der IT ist nicht nur, aber vor allem
ein Problem des Mittelstandes. Er bringt gravierende Einschnitte. Laut BITKOM können etwa 80 Prozent der IT-Fachstellen im Mittelstand nicht besetzt werden, das sind etwa 13.000 Positionen. Schwer tun sich besonders kleine und mittelgroße Unternehmen, die ihren Standort nicht in den Ballungszentren haben. Manchmal würden hier schon kleine Verbesserungen helfen, wie z.B. ein gutes Empfehlungsmarketing oder Arbeitgeberbewertungen über Online-Plattformen wie Kununu. Meistens muss aber deutlich mehr getan werden.
Welche Folgen hat der IT-Fachkräftemangel für diese Mittelstandsunternehmen?
Der Fachkräftemangel in der IT führt zu Personalengpässen an den empfindlichsten Stellen. Geschäftsprozesse finden heutzutage ja fast nur noch elektronisch statt und die Informationstechnologie greift in sämtliche Unternehmensbereiche ein. Wenn es hier aufgrund von Personalmangel zu einem Innovationsstau oder zu erhöhten Ausfallzeiten kommt, dann trifft das zwangsläufig auch das Kerngeschäft des Unternehmens. Das Fraunhofer-Institut beziffert die dadurch entstehenden Umsatzeinbußen bei Unternehmen im Schnitt mit 8,5 Prozent. Da geht‘s also jährlich um Milliarden.